Das Zillertal, ein wahres Paradies für Wanderfreunde, wartet nur darauf, von uns entdeckt zu werden. Mit einem Wanderwegenetz von über 1.400 km, das von entspannten Spaziergängen im Tal bis hin zu herausfordernden Bergtouren reicht, ist für jeden etwas dabei.
Diesen Sommer haben wir uns endlich vorgenommen, die Schönheit dieses berühmten österreichischen Tals zu erkunden, nachdem wir bisher noch nie die Gelegenheit dazu hatten.
Entdecke das Zillertal
Das Zillertal liegt im Westen Österreichs, rund 40 Kilometer östlich von Innsbruck. Auf einer Länge von 47 Kilometern bietet es eine beeindruckende Vielfalt. Es unterteilt sich in die vier Ferienregionen Fügen-Kaltenbach, Zell-Gerlos, Mayrhofen-Hippach und Tux-Finkenberg.
Das Tal grenzt direkt an den Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen, ein Schutzgebiet mit 422 km², das eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt beheimatet.
Ein paar Fakten auf einen Blick:
- Über 1.400 km markierte Wanderwege
- Mehr als 1.300 km Strecken für Mountainbiker
- Über 150 bewirtschaftete Almen und Hütten
- Der Hochfeiler ist mit 3.509 m der höchste Gipfel
Das Zillertal gliedert sich in 4 unterschiedliche Ferienregionen ein. Dazu zählen:
- Fügen – Kaltenbach
- Zell – Gerlos
- Mayrhofen – Hippbach
- Tux – Finkenberg
Tag 1: Rauf zum Kreuzjoch
Der erste Tag sollte uns auf das Kreuzjoch führen, doch leider spielte das Wetter nicht mit. Die Rosenalmbahn in Zell am Ziller brachte uns in das Wander- und Mountainbikegebiet Kreuzjoch. Von dort aus war geplant, über das Fichtenschloss Zillertal Arena und den Fichtensee zur Kreuzjochhütte ('s Legal) zu wandern. Nach einer Stärkung wollten wir weiter zum Kreuzjoch aufsteigen.
Allerdings änderte sich das Wetter sehr schnell: Der Regen wurde immer stärker, sodass wir uns entschlossen, umzukehren. Wir schafften es nur bis zur Bergstation Hanser X-Press, drehten dort um und fuhren mit der Rosenalmbahn zurück nach Zell am Ziller.


Tag 2: Isskogelbahn Gerlos
Unsere Wanderung begann an der Bergstation der Isskogelbahn auf 1.900 Metern. Von hier aus folgten wir dem schmalen, aber gut markierten Weg Nummer 12a, der uns sanft ansteigend durch die malerische Almwiesenlandschaft führte. Der Weg verläuft zunächst gemütlich und gibt immer wieder faszinierende Blicke auf die umliegende Bergwelt frei. Nach etwa 1,5 Stunden erreichten wir die Latschenalm, wo eine kurze Rast mit einem erfrischenden Getränk für neue Energie sorgte.
Der letzte Abschnitt zum Gipfel ist etwas anspruchsvoller, aber keineswegs gefährlich. Die letzten Höhenmeter sind steiler und führen über einen Geröllpfad. Festes Schuhwerk ist hier unerlässlich. Nach insgesamt etwa 2,5 Stunden reiner Gehzeit standen wir schließlich auf dem Gipfel des Isskogels auf 2.264 Metern. Die Aussicht war einfach spektakulär! Der Gipfel bietet einen unvergleichlichen Rundumblick über die Zillertaler und Kitzbüheler Alpen.






Tag 3: Rundwanderung Spieljoch - Geolsalm
Wir begannen unsere Tour direkt an der Bergstation der Spieljochbahn auf 1.860 Metern. Von hier aus ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Spieljoch Gipfelkreuz. Die Aussicht von hier oben ist atemberaubend: Das gesamte Zillertal liegt uns zu Füßen, und die mächtigen Gipfel der Zillertaler und Tuxer Alpen bilden eine spektakuläre Kulisse. Ein perfekter Ort für das erste Gipfelfoto des Tages! Vom Gipfelkreuz aus folgen wir dem gut markierten Wanderweg, der uns in einem weiten Bogen führt. Der Weg ist einfach zu begehen und führt uns durch saftig grüne Almwiesen. Es geht sanft bergab, und wir können die frische Bergluft und die herrliche Aussicht in vollen Zügen genießen.
Nach etwa 45 Minuten bis einer Stunde erreichen wir die urige Geolsalm. Diese Almhütte ist bekannt für ihre Gastfreundschaft und die köstlichen, hausgemachten Speisen. Hier kann man sich auf der Sonnenterrasse bei einer deftigen Jause und einem kühlen Getränk stärken, während man den Blick auf die umliegende Bergwelt schweifen lässt.



Frisch gestärkt treten wir den Rückweg an. Dieser führt uns auf einem anderen, ebenso schönen Weg zurück zur Bergstation der Spieljochbahn. Die gesamte Rundwanderung dauert ohne Einkehr etwa 1,5 bis 2 Stunden, sodass genug Zeit bleibt, um die Sonne zu genießen und die Seele baumeln zu lassen. Bei unsere Wanderung hatten wir das Glück einmal zu sehen, wie schnell eine Wolke den Berg einfängt..



Tag 4: Mountopolis Mayrhofen Penkenbahn
Unsere Tour startet an der Mittelstation der Sektion I. Von hier aus folgen wir dem Penkenweg (Weg Nr. 22), der sich in mehreren Kehren gemächlich nach oben schlängelt. Wer es etwas schneller mag, kann einen der Abzweiger (Weg Nr. 22a) nehmen, die eine kürzere Route zum Penkenjoch bieten. Weiter geht es auf dem Zirbenweg (Weg Nr. 23). Dieser Weg führt uns am nächsten Highlight vorbei: dem Speicherteich Lärchwald mit dem urigen "Kasermandl am Penken". Dieser Ort ist bekannt für seine idyllische Atmosphäre und ist der perfekte Platz für eine kleine Pause, um die Bergsonne zu genießen. Kurz vor der Talstation der Kombibahn Penken biegen wir ab und treten auf dem Weg Nr. 22 den Abstieg an.
Der Weg führt uns wieder zurück zur Mittelstation, wo unsere Wanderung ihren Ausklang findet. Anstatt zu Fuß abzusteigen, nehmen wir für den letzten Abschnitt die Gondel und schweben entspannt zurück ins Tal nach Finkenberg. Eine perfekte Art, um die Wanderung mit einem letzten Panorama-Blick abzurunden.



Tag 5: Eggalm Bahnen, Ramsjoch - Almwanderung - Rundweg
Unsere Wanderung beginnt ganz entspannt an der Bergstation der Eggalm Bahnen auf 2.000 Metern. Von hier aus folgen wir dem gut markierten Weg Nr. 35, der uns in Serpentinen zum Beil (2.300 m) führt. Von dort geht es leicht ansteigend weiter zum Gipfelkreuz der Grüblspitze (2.395 m), wo du bereits eine beeindruckende Aussicht genießen kannst.
Doch das wahre Highlight wartet noch. Um den höchsten Punkt der Tour zu erreichen, überwinden wir weitere 170 Höhenmeter. Auf einem schmalen Grat geht es zunächst ein kurzes Stück abwärts zum Zilljöchl, bevor wir in mehreren steilen Kehren hinauf auf das Ramsjoch (2.508 m) steigen. Vom Gipfel aus führt uns der Bergweg Nr. 45 auf schottrigem Untergrund hinab in eine grüne Almsenke. Hier liegen die idyllischen Seen, die zu einer wohlverdienten Pause einladen. Am Torsee (2.258 m) treffen wir auf den Weg AV 321, der uns weiter über die Nasse Tuxalm (1.843 m) und die Ramsangeralm (1.685 m) leitet. Über den Pfisterwaldweg (Weg Nr. 33 & 21) geht es schließlich zurück nach Tux-Lanersbach.


Auf dem Rückweg von der Eggalm Bahnstation zur unserer Unterkunft, machten wir einen halt in Finkenberg und besuchten die Teufelsbrücke.

Tag 6: Rundwanderung Zellberg mit Talbach Wasserfall
Diese Wanderung ist eine perfekte Kombination aus atemberaubenden Aussichten und einem Hauch von Abenteuer am Wasserfall. Sie beginnt an der Zillerbrücke in Zellbergeben und führt in einem reizvollen Rundweg über den Zellberg zurück ins Tal. Vom Autohaus aus startest du den Anstieg auf dem Weg Nr. 5 hinauf zur "schönsten Aussicht" am Klöpflstaudach. Hier wirst du mit einem spektakulären Blick über das Zillertal belohnt, der die Mühe des Aufstiegs wert ist. Danach führt dich der Weg Nr. 6 taleinwärts zum Gasthof Schulhaus und zur idyllischen Herz-Jesu-Kapelle. Es ist die perfekte Gelegenheit, die Ruhe und die charmante Atmosphäre der kleinen Bergsiedlungen zu genießen.
Entlang der Zellberg-Straße gelangst du zur Abzweigung Talbach. Hier beginnt das aufregendste Stück der Tour: Du wanderst am Talbach Wasserfall entlang. Ein kurzer, aber sehr steiler Abschnitt mit vielen Stufen ist die Schlüsselstelle dieser Wanderung. Der Weg überwindet die tosenden Kaskaden und bietet dir eine landschaftlich reizvolle Kulisse, die diesen Abschnitt unvergesslich macht.
Kurz vor Hippach führt die Strecke wieder ins Tal hinab. Vom Ortsteil Laimach wanderst du weiter zum Laimachersteg, von wo aus dich die Zillerpromenade gemütlich am Fluss entlang zurück zum Ausgangspunkt an der Zillerbrücke bringt.



Tag 7: Gipfelstürmer am Gerlosstein
Der letzte Tag, der letzte Aufstieg! Mit der Gerlossteinbahn geht es ganz bequem hinauf zur Bergstation auf 1.650 m. Von hier aus startet eine vielversprechende Wanderung, die dich mit traumhaften Panoramen belohnt.
An der Bergstation angekommen, wendest du dich nach rechts in Richtung der imposanten Gerlossteinwand (2.166 m).


Der Weg beginnt mit einem etwas steileren Anstieg. Diese Richtung ist ideal, denn so wanderst du vormittags noch im angenehmen Schatten, während du nachmittags den flacheren Abstieg in der Sonne genießen kannst.
Nach etwa 30 Minuten erreichst du unterhalb von zwei kleinen Holzhütten eine Weggabelung. Hier hast du die Wahl:
- Der "Wandsteig" (schwer): Geradeaus geht es auf einem steileren Weg direkt zum Gipfel. Dieser Weg ist anspruchsvoller.
- Der Weg über den Arbiskogel (mittel): Alternativ kannst du den rechten, flacheren Weg über den Sattel des Arbiskogel (1.830 m) nehmen. Dieser Weg verlängert die Gehzeit zum Gipfel um circa eine halbe Stunde, ist aber weniger steil.
Wir wählten den direkten Wandsteigweg! Auf dem Gipfel der Gerlossteinwand (2.166 m) wartet eine spektakuläre Belohnung: ein atemberaubender Rundumblick auf die Zillertaler Alpen, die Tuxer Vorberge, die Kitzbüheler Alpen und die Rofangruppe.







Für den Abstieg folgst wir dem Weg nach Süden in Richtung Freikopf. An der nächsten Weggabelung hältst du dich links und nimmst einen kurzen, ca. 5-minütigen Anstieg zur Scharte. Von dort aus geht es bergab über das Steinkar bis zum Heimjöchl (1.984 m). Vom Heimjöchl führt dich der linke Wanderweg Nr. 8 bequem zurück zum Ausgangspunkt an der Bergstation. So schließt sich der Kreis dieser abwechslungsreichen und aussichtsreichen Tour.
